
Vom Papier zur digitalen Produktakte: Wie Pepperl+Fuchs mit Neoception den Standard für industrielle Datenharmonisierung setzt
Kurzprofil
Kunde: Pepperl+Fuchs SE
Branche: Automatisierung, Sensorik, Explosionsschutz
Projekt-Partner:
Dr. Gunther Kegel, Generalbevollmächtigter der Pepperl+Fuchs SE
Dr. Jörg Nagel, Head of the Digital Innovation Office bei Pepperl+Fuchs SE

Projektziel
Ziel des Projekts war es, eine skalierbare und zukunftssichere digitale Infrastruktur zu schaffen, die Produktdaten systemübergreifend harmonisiert, papierbasierte Dokumentation ersetzt und eine automatisierte, regulatorik-konforme Informationsbereitstellung über die Verwaltungsschale (AAS) ermöglicht. Damit erhält Pepperl+Fuchs eine einheitliche Grundlage für Effizienzgewinne, Kostenreduktionen und zukünftige Anforderungen wie den Digitalen Produktpass.
Tradition trifft Digitalisierung
Seit nunmehr 80 Jahren steht die Pepperl+Fuchs SE für industrielle Innovation made in Mannheim. Vom Pionier der induktiven Näherungsschalter entwickelte sich das Unternehmen zu einem weltweit führenden Anbieter für Fabrik- und Prozessautomation. Heute verbindet Pepperl+Fuchs tiefes Know-how in Sensorik und Explosionsschutzkomponenten mit konsequenter Digitalisierung – und gestaltet so die Industrie von morgen aktiv mit.
Das Ziel: Automatisierung smarter, sicherer und nachhaltiger zu machen. Dafür setzt Pepperl+Fuchs auf standardisierte Datenflüsse, vernetzte Systeme und digitale Mehrwerte – bis hinunter zum Feldgerät.

„Durch eine digitale Produktdokumentation können wir nicht nur Papierkosten einsparen, sondern Prozesse verschlanken, Informationsflüsse beschleunigen und die Kundenerfahrung verbessern.“
Die Herausforderung: Berge von Papier und Datensilos
„Die EU hat uns mit dem vierten Omnibus-Verfahren eine großartige Chance gegeben: Produkte im B2B-Bereich müssen nicht mehr mit Papier begleitet werden!“, erklärt Dr. Gunther Kegel, Generalbevollmächtigter der Pepperl+Fuchs SE.
Um diese Chance aber zu nutzen, stand Pepperl+Fuchs vor einer doppelten Herausforderung:
- Das eigene Produktportfolio von mehreren zehntausend Varianten sowie
- eine datenreiche, aber stark heterogene IT-Landschaft, in der Produktinformationen zwar existierten, aber in verschiedenen Systemen, Formaten und Strukturen.
Und dennoch: die Chance, die hohen Aufwände einzusparen, die für Druck, Logistik und Pflege einer papierbasierten Dokumentation einhergehen, wollte Pepperl+Fuchs nutzen.
„Durch eine digitale Produktdokumentation können wir nicht nur Papierkosten einsparen, sondern Prozesse verschlanken, Informationsflüsse beschleunigen und die Kundenerfahrung verbessern.“ erklärt Gunther Kegel weiter.
Pepperl+Fuchs nutzte diese Gelegenheit, um den Schritt in die papierlose Zukunft zu wagen – mit einer Lösung, die Daten über alle Systeme hinweg harmonisiert und gleichzeitig den Anforderungen zukünftiger Regularien wie dem Digitalen Produktpass (DPP) gerecht wird.
Die Lösung: Digitale Produktdokumentation auf Basis der Verwaltungsschale (AAS)
Mit Neoception, dem Digitalisierungs-Experten aus der eigenen Unternehmensgruppe, wurde die Idee diskutiert, eine Lösung zu schaffen, welche sowohl die Variantenvielfalt als auch die heterogene IT-Landschaft beherrschbar macht und im ersten Schritt die gesamte Produktdokumentation (Typenschild, Technische Daten und Handover Dokumentation) digitalisiert.
Folgende Rahmenbedingungen wurden hierfür gesetzt:
- Orientierung an neuen Technologien sowie Anforderungen der (Groß-)Kunden
- Bestehende Netzwerke wie ZVEI, ECLASS und IDTA nutzen
Hier war Neoception von Anfang an der ideale Partner: Als Teil der Unternehmensgruppe kennt das Team die Produktvielfalt, Systemlandschaft und Anforderungen von Pepperl+Fuchs im Detail. Gleichzeitig bringt Neoception die technische Exzellenz in den Bereichen Asset Administration Shell, ECLASS und Digitaler Zwilling mit, um die Komplexität der Datenwelt zu meistern.

Vorteile der Lösung:
- Einheitlicher Datenzugriff über die gesamte Produktlandschaft hinweg
- Einfache Konfiguration von Datenpaketen statt aufwendiger Programmierung
- Vollständige Digitalisierung der Produktdokumentation für das gesamte Portfolio
Innerhalb weniger Minuten ließ sich dadurch die komplette Produktdokumentation der ersten 120 Millionen Produkte digitalisieren. Dies führt messbar zu enormen Effizienzsteigerungen im Prozess sowie die entsprechenden Kostenreduktionen.
Darüber hinaus dient die Neoception (R) Digital Twin Infrastructure nun als Basistechnologie für das Gesamtunternehmen, um auch zukünftige Anforderungen, wie beispielsweise den Digitalen Produktpass (DPP) zu lösen.
„Neoception hat eine Lösung entwickelt, die über unsere Anforderungen hinausgeht. Durch den Abgleich mit Anforderungen anderer Unternehmen ist die Lösung nun robust, skalierbar und marktübergreifend relevant, wodurch wir nun auch bei den Weiterentwicklungen des Produkts weiter profitieren.“
Messbare Ergebnisse und Mehrwert
Bereits nach kurzer Zeit zeigten sich deutliche Verbesserungen – technisch wie wirtschaftlich:
Papierlos und effizient:
Der Wegfall papierbasierter Dokumentation senkt Material- und Logistikkosten erheblich – bis zu 50.000 EUR pro 1 Mio. produzierten Produkte
Weniger IT-Aufwand:
Datenpakete können nun durch Konfiguration statt Programmierung erstellt werden – weitere Anforderungen (DPP,…) und Anwendungen können dadurch schneller und flexibler umgesetzt werden
Kundenzufriedenheit gesteigert:
Über die Anbindung einer Graph-Datenbank können Kunden heute nicht nur Produktinformationen abrufen, sondern auch Ersatzprodukte und ergänzende Inhalte direkt einsehen.
Standardisierung:
Harmonisierung von Daten über verschiedene Systeme hinweg
Damit hat Pepperl+Fuchs einen Meilenstein in der digitalen Transformation erreicht – und gleichzeitig den Grundstein gelegt, um in der Industrie 4.0 Maßstäbe zu setzen.

Eine starke Partnerschaft, die echten Mehrwert in der Industrie schafft
Die gemeinsame Arbeit war geprägt von Begeisterung, Agilität und technischer Tiefe. Neoception verstand es, die komplexen Anforderungen von Pepperl+Fuchs praxisnah zu übersetzen und eine Lösung zu schaffen, die sowohl intern effizient als auch marktweit anschlussfähig ist.
Von der Konzeptphase bis zum Rollout unterstützte Neoception mit Expertise in ECLASS, Standardisierung und Datenmodellierung – und half so, die Verwaltungsschale optimal in bestehende Prozesse zu integrieren.

Mit der Einführung des Digital Nameplate auf Basis der Verwaltungsschale (AAS) bewiest Pepperl+Fuchs einmal mehr seinen Pioniergeist und geht diesen Weg nun konsequent weiter.
Gemeinsam mit Neoception schafft das Unternehmen die Grundlage für papierlose Prozesse, automatisierte Datenbereitstellung und künftige regulatorische Anforderungen – ein wichtiger Schritt hin zu einer vollständig vernetzten, digitalen Industrie.
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